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19.07.2021

Unser UNESCO-Welterbe Zollverein

Ein absolutes Muss für eure To-do-Liste in Essen!


Faszinierende Entdeckungen zwischen Natur, ehemaligen Industrieanlagen, jeder Menge Wissenswertem, Kunst und Kultur! Einfach sensationell, was Ihr hier alles erleben könnt. Ich nehme Euch mit auf einen Rundgang durch einige der vielfältigen Möglichkeiten!

Wo früher Koksöfen gelärmt haben und Kohlenstaub über allem lag, ist heute eine geniale Mischung aus alten Industrieanlagen und einer einzigartigen Natur entstanden.

Hier findet Ihr einen Übersichtsplan: Zollverein 3D-Plan (pdf, 503 kB)

Auf mich übt die Zeche Zollverein eine besondere Faszination aus, da ich aus meiner Kindheit noch das in vielen Köpfen vorhandene Ruhrgebiet kenne. Rauchende Schlote, Dreck durch die Kohle und laute Maschinen waren das, was man mit unserer Region verband.

Das ist schon lange Vergangenheit! In den letzten Jahrzehnten wurde das Ruhrgebiet durch Schließung von Zechen und Stahlindustrie zu einer wunderbar grünen Region.

Auch die letzte aktive Zeche in Essen, die Zeche Zollverein, wurde 1986 geschlossen!

Im Rahmen der Route Industriekultur wurden die ehemaligen, teils unter Denkmalschutz stehenden Anlagen erhalten und 2001 zum UNESCO-Welterbe ernannt.

Aus der großflächigen Anlage mit ihren vielfältigen Gebäuden entstand das international bekannte architektonische und kulturelle Highlight in Essen: UNESCO-Welterbe Zollverein

Meinen Rundgang beginne ich vor der Kohlenwäsche, in der sich auch das Besucherzentrum Ruhr befindet und wo ich an einem Modell einen super Überblick über die ganze Anlage bekomme.

Neben dem großen Besucherzentrum findet man auf dem Gelände noch weitere Infopunkte an denen man sich umfassend über das Angebot der Zeche Zollverein informieren kann!

Die Fahrt auf der 58 Meter langen, orange beleuchteten Rolltreppe in die Kohlenwäsche ist auch gleich etwas ganz Besonderes und bietet tolle Ausblicke auf das Wahrzeichen von Zollverein, den Doppelbock. Im Besucherzentrum informieren Mitarbeiter über die Zeche, man kann Eintrittskarten für die verschiedenen Ausstellungen erwerben oder sich im Café in die vielen Prospekte vertiefen und einen Überblick über das große Angebot verschaffen.

Da mein Schwerpunkt im Entdecken der Außenanlagen liegt, gehe ich durch ein Portal in dem man sich medial zum Thema Industriekultur informieren kann, und dann auf das Dach der Kohlenwäsche, von dem aus ich einen 360° Ausblick über die Zeche Zollverein, den Essener Norden und die angrenzenden Städte habe. Herrlich wie grün alles ist! Zu meiner besonderen Freude drehen sich sogar die Seilscheiben des Fördergerüsts, was die Zeche wieder aktiv wirken lässt.

Auf dem Weg nach unten werfe ich noch einen kurzen Blick ins Ruhr Museum. Hier gibt es verschiedene innovative und medial aufgearbeitete Ausstellungen zur Geschichte Essens und der Region. In das Museum komme ich über eine futuristisch designte Treppe, die mit ihrer orangenen Beleuchtung an glühende Kohlen erinnert. Das Museum ist interessant, auch wenn das Wetter mal nicht optimal ist! Ruhr Museum

Wieder draußen, schaue ich mich auf dem Gelände des Schachts XII um. Echte Foto-Hotspots sind für mich das 55 Meter hohe Fördergerüst und das Gebäude-Ensemble zwischen Ehrenhof und dem Red Dot Design Museum. Die Klarheit und geraden Linien im Zusammenhang mit dem industriellen Charme der Gebäude faszinieren mich immer wieder. Auch abends, wenn sie beleuchtet sind, ein mega Fotomotiv!

Falls Ihr Euch für Design interessiert, seid Ihr im Red Dot Design Museum genau richtig. Auf fünf Etagen und in ganz besonderer Atmosphäre sind hier durch den Red Dot Design Award ausgezeichnete Produkte des Gebrauchsdesigns ausgestellt. Red Dot Design Museum

Auf meinem Rundgang fesseln mich Exponate und Geräte aus dem Bergbau, die mir überall auf dem Gelände begegnen und in eine andere Zeit versetzen. Unter einer Brücke für Transportbänder finde ich etwas, dem ich einfach nicht widerstehen kann. Wo kann man schon mitten in einer Industrieanlage auf einer Schaukel entspannen? Jipiiee!

Die alten Gleisanlagen zwischen Schacht XII und der Kokerei, die heute als Wege dienen, sind mittlerweile wunderschön von der Natur zurückerobert worden. Eine ganz besondere Mischung von Pflanzen lässt mich fast vergessen, wie es hier noch vor ein paar Jahren ausgesehen hat. Gerade jetzt im Sommer duftet und summt es überall. Ich bin einfach nur begeistert!

Auf dem Schacht 1/2/8, oder auch Kunstschacht, eröffnete Mitte 2019 das #hotelfriends. Da ich neugierig bin, schaue ich es mir einfach mal an. Das Thema Zechen wurde mit viel Liebe zum Detail umgesetzt. Unter anderem gibt es Zimmer, die die Geschichte von Bergmännern erzählen, die auf der Zeche Zollverein eingefahren sind. Auch in der Lounge und im Frühstücksbereich findet man überall Erinnerungsstücke aus dem Bergbau. Ein modern ansprechendes Haus mit einem tollen Konzept! Solltet ihr also mal mehr Zeit für einen Besuch einplanen, hier könnt ihr direkt auf der Zeche übernachten. #hotelfriends

Auf dem Kunstschacht ist der Name Programm! Hier befinden sich unter anderem noch das PACT Zollverein (Choreographisches Zentrum für Tanz und Performance) und Galerien verschiedener Künstler. PACT Zollverein

Direkt unter dem zweiten Fördergerüst auf Zollverein führt eine Treppe auf eine Brücke und zurück in Richtung Schacht XII, auf der früher Bänder die geförderte Kohle zur Kokerei transportiert haben. Ich finde die Brücke deswegen so großartig, weil Ihr die Zeche hier aus einer völlig anderen Perspektive erleben und fotografieren könnt. Solltet Ihr unbedingt mal rauf gehen!

Ich mache vom Kunstschacht einen Abstecher zum Schacht 3/7/10, wo sich eine ganz besondere Ausstellung befindet. Über eine ehemalige Bahntrasse komme ich bequem zu Fuß zum Phänomania Erfahrungsfeld. Im ältesten Teil der Zeche kann man über mehrere Etagen und auf dem Außengelände an vielen Stationen und Installationen naturwissenschaftliche Phänomene erleben und seine Sinne erkunden! Hier ist Anfassen und Ausprobieren ausdrücklich erwünscht!
Phänomania Erfahrungsfeld

Mich interessiert besonders das Fördergerüst des Schachts, auf dem man ein spektakuläres Highlight erleben kann: Ein Picknick in 35 Meter Höhe! Dazu muss man 160 Stufen überwinden und schwindelfrei sein. Oben bietet sich eine grandiose Aussicht. Ich kann leider nicht nach oben, da dort gerade eine Familie ihr persönliches Picknickerlebnis genießt. Schacht 3/7/10

Also mache ich mich auf den Weg zur Kokerei Zollverein. Für mich vor allem im Hinblick auf die Vielzahl attraktiver Fotomotive der interessanteste Bereich des Welterbes.

Einer meiner absoluten Foto-Hotspots hier sind die alten Kühltürme. Die Symmetrie und Dimension ist absolut beeindruckend, alleine die großen Wasserhähne an den Becken sind gigantisch. Bei Sonnenuntergängen kommt dazu noch ein faszinierendes Farbspiel. Direkt nebenan steht noch ein tolles Motiv, ein Gasometer mit einer großen Messuhr.

Neu auf der Kokerei ist das Schaudepot des Ruhr Museums, ein begehbares Museumslager, welches im Rahmen von Führungen zu besichtigen ist.
Schaudepot Ruhr Museum

Entlang der Kokereiallee gibt es endlos viele Fotomotive! Allein die über 300 Koksöfen will ich immer wieder aus allen möglichen Blickwinkeln fotografieren. Die gesamte Anlage ist spektakulär in ihrer Größe und Vielseitigkeit. Für mich macht gerade im Sommer auch der Gegensatz zwischen den wild und bunt blühenden Wiesen und den alten Anlagen den Reiz der Kokerei aus. Dieser Mischung kann ich mich einfach nicht entziehen.

Von der Mischanlage, auf deren Dach ich ausnahmsweise für den Blog durfte, kann man die gesamte Anlage von oben sehen, inklusive des Werksschwimmbades, was sich gleich unterhalb neben dem Kokerei Café befindet. Das Schwimmbad besteht aus zwei aneinander geschweißten Überseecontainern (12x5 Meter groß und 2,4 Meter tief) und ist durch ein Kunstprojekt entstanden. In den Sommerferien kann man hier kostenfrei schwimmen gehen. Werksschwimmbad Zollverein

Zum Abschluss gönne ich mir im Kokerei Café noch ein erfrischendes Getränk und äußerst leckere Pommes und Burger aus dem hauseigenen Foodtruck. die Kokerei Café + Restaurant

Mit Blick auf Kokereiallee und Koksöfen lasse ich einen Tag mit vielen Eindrücken und Erlebnissen Revue passieren. Mein Fazit: Unglaublich viel zu entdecken und erleben, authentisch für Essen und die Region und ein absolutes MUSS!

Also, macht Euch auf den Weg! Ich wünsche Euch viel Spaß und tolle Erlebnisse auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein!

Eure Blinki

Hier könnt Ihr Euch den Übersichtsplan herunterladen: Zollverein 3D-Plan (pdf, 503 kB)

Schaut mal...

Hier ein kleiner Vorge­schmack auf Zollverein

Weitere Eindrücke


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